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AutorenbildLisa Tichy

Wie funktioniert unsere Psyche - einfach erklärt

Gastbeitrag von Julia Wilder

In den letzten Jahren findet man in der Literatur, im Internet und auf Social Media immer häufiger die Begriffe Psyche und Bewusstsein. Psychologische Themen sind in den letzten Jahren immer mehr in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Wie die Psyche funktioniert, welchen Einfluss unser Selbstwert hat und wie beides miteinander zusammenhängt, erfährst du in diesem Artikel. Du bekommst konkrete Tipps, mit denen du direkt starten kannst, um langfristig psychisch gesund und glücklich zu bleiben.


Es gibt sehr viele verschiedene Ansätze, die zum Ziel haben, alte Muster und Trigger aufzulösen. Sie alle haben das Ziel, die eigene Geschichte und die gemachten Erfahrungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten und neu zu bewerten.


Was ist unsere Psyche?

Es gibt viele verschiedene Definitionen, was die Psyche genau ist. Alle haben jedoch etwas gemeinsam: es handelt sich um das Innenleben eines Menschen. Es ist unsere innere Schaltzentrale, die alles steuert.


Warum ist es eigentlich wichtig zu verstehen, wie unsere Psyche funktioniert? Da gibt es viele Gründe. Ein sehr zentraler ist, dass wir so in die Selbstverantwortung kommen. Wenn wir lernen, unsere Muster und Trigger zu erkennen, können wir auch beginnen, diese kritisch zu hinterfragen und auch aufzulösen.Wir steigen aus, aus unserer Opferhaltung und nehmen unser Leben wieder selbst in die Hand.


Durch das Eintauchen in das spannende Universum der Psyche erkennen wir, wie wir am besten mit uns selbst und auch mit anderen Menschen umgehen. Das erleichtert das Zusammenleben.


Und der wichtigste Punkt ist, wenn wir verstehen, wie unsere Psyche funktioniert, macht uns das nachhaltig, psychisch gesund und glücklich.


Lass uns erstmal einen Blick auf die spannende Frage werfen…


Wie setzt sich unsere Psyche zusammen?

Die Forschung hat gezeigt, dass die psychische Grundstruktur bei Menschen sehr ähnlich ist. Selbstverständlich gibt es, wenn wir tiefer gehen, viele verschiedene Varianten, die unsere Individualität ausmachen. An dieser Stelle fokussieren wir uns auf die Aspekte, die wir alle in uns vereinen.


Unsere psychische Grundstruktur besteht aus folgenden Komponenten:

  1. Wir suchen im Leben nach einem Sinn. Was dieser Sinn genau ist, ist individuell sehr unterschiedlich.

  2. Wir wollen Glück erleben. Wir haben deshalb einen starken Antrieb in uns, einerseits Glücksgefühle zu erhalten und auf der anderen Seite jene Gefühle zu vermeiden, die uns unglücklich machen.

  3. Unsere Wahrnehmung ist sehr subjektiv. Unsere frühkindlichen Prägungen bestimmen maßgeblich darüber, wie wir uns selbst und unser Umfeld wahrnehmen.

Was sind unsere psychischen Grundbedürfnisse?


Ein sehr bekannter Psychotherapieforscher Klaus Grawe beschreibt 4 psychische Grundbedürfnisse, die wir alle haben und auch verfolgen. Dazu zählt er unser Bedürfnis nach:

  1. Bindung / Zugehörigkeit

  2. Autonomie / Kontrolle

  3. Selbstwert erhöhen

  4. Lustgefühle erhöhen / Unlustgefühle vermeiden

Unsere ersten 7 Lebensjahre prägen sehr stark unsere Psyche. Ob unsere psychischen Grundbedürfnisse ausreichend erfüllt werden oder nicht, hängt von unserem Umfeld (Eltern, Bezugspersonen,Erzieher etc.) ab.


Da wir mit nur 25% entwickeltem Gehirn zur Welt kommen, überrascht es nicht, dass wir in den ersten Lebensjahren sehr aufnahmefähig sind und alles wie ein Schwamm aufsaugen. Unser Gefühlsleben ist nur sehr wenig ausgebildet. Umso wichtiger ist es deshalb, was für Erfahrungen in diesen ersten Jahren gemacht werden.


Erleben wir eine sichere Bindung zu unseren Eltern, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, auch später in Freundschaften oder Paarbeziehungen sichere Bindungen zu erleben.

Genauso verhält es sich auch umgekehrt. Haben wir eine unsichere Bindung erlebt, kann sich das auch im Erwachsenenalter in verschiedensten Situationen zeigen. Beispiele dafür sind:

  • Dem Partner / der Partnerin die Schuld dafür geben wie man sich fühlt

  • Keine Nähe zulassen in Freundschaften

  • Misstrauen den Arbeitskollegen gegenüber

Jetzt wird es richtig spannend….


Welche Bedeutung hat unser Selbstwert?


Der Selbstwert spielt eine sehr große Rolle. Experten nennen unseren Selbstwert auch das Epizentrum unserer Psyche. Der bekannte Arzt und Psychotherapeut Alfred Adler war der erste auf seinem Gebiet, der erkannt hat, wie hoch die Motivation des Menschen ist, die eigenen Unterlegenheitsgefühle zu überwinden.


Wie wir unseren Selbstwert erleben, ist rein subjektiv und hat kaum etwas mit unseren tatsächlichen Fähigkeiten zu tun. Auch Genies bzw. außerordentlich begabte Menschen können sich klein und minderwertig fühlen. Womit hat es dann zu tun, wie wir uns selbst wahrnehmen?


Neben der Eltern-Kind Bindung gibt es noch weitere Faktoren, die unseren Selbstwert prägen. Auch sehr liebevolle und fürsorgliche Eltern können dazu beitragen, dass ein Kind mit den Glaubenssätzen aufwächst “Ich kann das nicht”, “Ich genüge nicht”, “Ich muss vorsichtig sein, sonst passiert etwas” etc.


Wesentliche Faktoren können hier sein:

  • Sehr ängstliche Eltern

  • Konfliktscheue Eltern

  • Eltern mit sehr geringem Selbstwert

Auch Eltern, die grundsätzlich sehr liebevoll zu ihren Kindern sind, können somit dazu beitragen, dass ihr Kind mit einem geringen Selbstwert aufwächst.


So beeinflusst unsere Psyche die Gesundheit

Es gibt verschiedene Einflussfaktoren auf unsere psychische Gesundheit, sowohl positive als auch negative. Jeder Mensch hat ein individuelles Bewertungssystem. Es hängt stark davon ab, wie wichtig diese einzelnen Faktoren für uns sind und wie wir diese bewerten.


Wichtige Einflussfaktoren sind:

  • Soziale Zugehörigkeit: Lieben und geliebt werden

  • Selbstvertrauen

  • Sicherheit

  • Sinn im Leben

  • Gefühl von Freiheit

  • Fähigkeit mit Krisen umzugehen (Resilienz)

Krankheiten, Suchtmittel, wie Alkohol und Drogen, und viele andere weitere Faktoren können unsere Psyche negativ beeinträchtigen und auch zu Erkrankungen führen.


Was hat unsere Psyche mit Glücklichsein zu tun?

Viele Experten auf dem Gebiet der Psychologie vertreten die Meinung, dass vieles im Leben eine Frage der persönlichen Entscheidung ist. Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Das Grundprinzip dahinter ist ganz einfach erklärt: Auf viele äußere Lebensumstände haben wir keinen direkten Einfluss oder zumindest nur wenig. Dazu zählen der Stau morgens auf der Autobahn, das Wetter, eine cholerische Kollegin im Büro oder ein depressiver Goldfisch. ;)


Eine Sache, über die wir jedoch immer Kontrolle haben, sind unsere Emotionen. Wie wir auf äußere Umstände reagieren und wie wir diese bewerten, liegt zu 100 % in unserer Macht. Das bedeutet, wir haben auch unser Glück und das Glücklichsein in der Hand.


Wie wir mit herausfordernden Situationen umgehen und was wir daraus machen, ist unsere sogenannte Copingstrategie. Darunter versteht man einfach gesagt, wie wir mit Dingen klarkommen.


Du fragst dich bestimmt, was du jetzt konkret tun kannst…


5 Tipps für deine Psyche :

Unsere Selbstfürsorge entscheidet maßgeblich darüber, ob wir psychisch gesund sind und auch bleiben. Mit diesen Tipps kannst du deiner Psyche etwas Gutes tun und dich so mehr in den Mittelpunkt deines eigenen Lebens stellen. Das ist nicht egoistisch sondern gesund. :)


  • Achtsamkeit: Spüre in dich hinein und sei achtsam mit dir und deinen Bedürfnissen. Stell dir gute Fragen, wie z.B. “Was brauche ich jetzt gerade?”

  • Grenzen setzen: Nein sagen ist für viele Menschen schwer. Es ist eine unserer wichtigsten Lernaufgaben, gesunde Grenzen zu setzen und auch “Nein” zu sagen.

  • Gute soziale Beziehungen: Das Gefühl Teil einer Gemeinschaft zu sein ist ein wichtiges psychisches Grundbedürfnis

  • Emotionen: Lerne alle deine Emotionen anzunehmen, auch die herausfordernden, wie z.B. Ärger, Wut, Trauer etc.

  • Hinterfrage deine negativen Glaubenssätze: Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Das bedeutet, hinterfrage kritisch immer wieder deine negativen Gedanken wie z.B. “Ich bin nicht gut genug”, “Ich kann das nicht” etc.

Ich freue mich sehr, wenn du einen guten Einblick bekommen hast, wie unsere Psyche funktioniert und wie du mit ersten einfachen Schritten in deine Selbstverantwortung kommen kannst. Um tiefer zu gehen, gibt es Ansätze wie z.B. die innere Kind Arbeit, Verhaltenstherapie oder auch die Dekonditionierung im Human Design , die dich individuell unterstützen können.


Wenn du jetzt gerne einen ganz individuellen Blick auf deine Psyche, deine Konditionierungen und deine Bedürfnisse werfen und du noch besser verstehen möchtest, wie genau du im Detail funktionierst, was dein Potenzial wachkitzelt und warum, dann ist ein Human Design Reading jetzt vielleicht genau das Richtige für dich.



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